Musikalische Aufführungskunst

Der Begriff Musikalische Aufführungskunst (MAK) orientiert sich an Studiengängen und Forschungsbereichen, die an englischsprachigen Universitäten weltweit unter dem Bereich Music Performance Studies laufen.

An der GMPU erforscht der Bereich MAK die musikalische Live-Performance in ihrer Gesamtheit. Im Sinne einer ganzheitlichen Rezeptionsforschung, die sozial- und kulturgeschichtlich grundiert ist, werden mit einer Vielzahl von Methoden sowohl die Perspektiven der rezipierenden (des Publikums) als auch jenen der produzierenden Seite (der Musikerinnen und Musiker) in den Blick genommen, ohne andere Akteurinnen und Akteure (z.B. die Musikindustrie, Komponistinnen und Komponisten, DJs) oder historische Perspektiven (z.B. Impresarios) außer Acht zu lassen. Der Bereich MAK arbeitet dabei im Sinne einer Verortung von gewachsenen Aufführungstraditionen und einer Auslotung und Erprobung ihrer Potenziale. Dabei erlaubt der glückliche Zufall der häuslichen Gemeinschaft der GMPU mit dem Konzerthaus Klagenfurt Forschung direkt vor Ort: So können innovative, experimentelle Formate von Konzerten und musikalischen Live-Performances aller Art projektiert, geplant und vor Ort umgesetzt sowie in Rezeption und Wirkung erforscht werden; die Ergebnisse fließen in eine Curriculumsentwicklung ein, die sich dann wiederum sowohl auf die Musikausbildung am Haus als auch auf das Angebot von musikalischen Live-Performances für die Öffentlichkeit niederschlägt.

Die Forschung im Bereich MAK ist grundsätzlich in der Musikwissenschaft verortet und verfolgt neben der praxisorientierten Perspektive auch musikhistorische, musikethnologische sowie musikpsychologische Ansätze.

Die besondere Lage Klagenfurts am Schnittpunkt mehrerer Kulturen und Sprachgemeinschaften und die daraus resultierende große kulturelle Diversität der Lehrenden und Studierenden bedingt auch im Bereich MAK eine aufgeklärte, zukunftsorientierte und selbstverständlich internationale Forschung.