Zur Namensgebung – Gustav Mahler Privatuniversität für Musik
Die Namenswahl „Gustav Mahler Privatuniversität für Musik“ folgte nicht im Sinne der Benennung einer Straße oder eines öffentlichen Platzes, weil eben der Komponist just in Maiernigg, dem idyllischen Örtchen am Südufer des Wörthersees bei Klagenfurt, zwischen 1900 und 1907 jene bedeutenden Werke zur Welt brachte, die ihm eine zentrale Stellung in der Musikgeschichte und uns ein künstlerisches Paradigma verschafften.
Auch nicht in dem Sinne, in dem man einen signifikanten Bezug zwischen der idyllischen Landschaft des Schaffensortes
und seinem Werk herzustellen versucht. Vielmehr erlaubt sich die Gustav Mahler Privatuniversität für Musik die
Verwendung des Namens infolge der Verkörperung eines spezifischen künstlerischen Intellektes und seiner
Innervierungskraft entsprechend eben Mahlers Creator Spiritus.
„Gustav Mahler“ steht für ein symbolträchtiges, tragfähiges und enorm vielschichtiges künstlerisches Leitbild, für
eine musikalische Schaffenskraft, welche orthodoxe künstlerische Schaffenszugänge durchbricht und den Mut zu neuen
zu fördern vermag.
Gemäß Rezeptionsforschung ist Mahler und sein Schaffen, obgleich und vielleicht vor allem, weil er von den gravierenden
musik- und geisteswissenschaftlichen Veränderungen des Ersten Weltkrieges unberührt blieb, ein fortwährend im Zentrum
von Kritikern und Liebhabern stehender Impuls für einen vielschichtigen musikphilosophischen und rezeptionsbezogenen
Diskurs: gattungsgeschichtlich, national, ästhetisch, technisch, klanglich, weltanschaulich-religiös, auch betreffend
Tradition, Innovation, Gebrochenheit, Subjektivität, Freiheit, Außenseitertum, Funktionalisierung und Politisierung
von Musik, Verkultung, Eklektizismus, Epigonalität uns vieles mehr1.
In diesem Sinne, und vorwiegend darin zeichnet der Musiker und Komponist Gustav Mahler in Ideal, Schaffensbild und
Diskursfähigkeit auch den Weg in Forschung und Lehre der Gustav Mahler Privatuniversität für Musik.
(1) _Siehe Mahler Handbuch, B. Sponheuer/W. Steinbeck (Hg.), Artikel „Kompositorische Mahler-Rezeption“ (Wolfgang Rathert), Verlag Metzler Bärenreither, 2010