Musikalische Aufführungskunst

Der Forschungsschwerpunkt Musikalische Aufführungskunst (MAK) an der GMPU erforscht die musikalische Performance in ihrer Gesamtheit. Im Sinne einer ganzheitlichen Beforschung wird mit einer Vielzahl von Methoden die Perspektive der produzierenden Seite, d.h. der Musiker*innen, ins Zentrum gestellt, während auch die Relationen zur rezipierenden Seite (Publikum) und zu anderen am Musikgeschehen beteiligten Akteur*innen (z.B. Komponist*innen) Berücksichtigung finden. MAK integriert dabei gewachsene Aufführungstraditionen, lotet deren Potenziale aus und erprobt diese.

Musikalische Aufführung existiert als Aktion, Interaktion und Beziehung: Sie braucht die*den Aufführende*n mit ihrem*seinem Körper und Instrument, aber ebenso die Mitmusizierenden. Wo sich genau die Grenzen der Kunst des Performativen finden, hängt vom Kontext ab und hat historische Hintergründe und örtliche Verankerungen (vgl. Schechner 2020). Die Musikalische Aufführungskunst an der GMPU birgt ein großes Potenzial zur Forschung insbesondere in folgenden Bereichen:

  • Künstlerische Praxis und Interpretation
  • Kammermusik
  • Auseinandersetzung mit dem Heranwachsen junger Musiker*innen
  • individuelle Probenarbeit
  • Prozesse der Vorbereitung auf Probespiel und Auftritt
  • Grenzen und Erweiterung des Repertoires
  • Prozesse des Einstudierens
  • Probenprozesse

An der GMPU existiert ein sehr aktives Forschungsumfeld im Bereich MAK. Durch die Zusammenarbeit mit den Instrumentallehrenden und Forscher*innen anderer Disziplinen sowie Kolleg*innen aus den Musikwissenschaften gelingt eine Vielzahl von Diskursen. Am Kärntner Landeskonservatorium existierte von 2006 bis 2013 der Studiengang Angewandte Musikwissenschaft, der damals gemeinsam mit der Alpen-Adria-Universität durchgeführt wurde, sodass sich seitdem ein großes Interesse für musikbezogene Forschung entwickelt und gehalten hat. Die zahlreichen EEK- und Artistic-Research-Projekte (Konzerte, Workshops, Vorträge u.a.) zeigen das vielschichtige Umfeld, das prospektive Doktorand*innen vorfinden werden.

Der Forschungsschwerpunkt MAK wird vorwiegend von Univ.-Prof.in Anna Morgoulets (Violine) vertreten. Darüber hinaus stehen prospektiven Doktorand*innen folgende Personen mit Venia Docendi zur Verfügung: Univ.-Prof.in Bianca Schuster (Fagott), Ao. Univ.-Prof.in Mag.a Adél Oborzil (Flöte), Priv.-Doz. Martin Fuchsberger, MA (Dirigieren), Univ.-Doz. Klaus Kuchling (Orgel).