Volksmusik
Entgegen der Aussage des österreichischen Musikwissenschaftlers Franz Eibner („Die Hochschule der Volksmusik ist das Wirtshaus“) wurde am ehemaligen Kärntner Landeskonservatorium 1982, erstmalig in Österreich, ein Studienangebot für Volksmusikinstrumente eingerichtet, das nunmehr auch am Institut für Interdisziplinäre Musikpädagogik an der Gustav Mahler Privatuniversität fest verankert ist.
Auf der Grundlage einer pädagogischen Ausbildung wurde aber stets darauf Wert gelegt, den Studierenden nicht nur instrumentale Fertigkeiten auf der Diatonischen Harmonika, dem Chromatischen Hackbrett, der Volksharfe und der Zither zu vermitteln und die nötigen pädagogische Fähigkeiten zu vermitteln, sondern die Volksmusik auch in ihrer sozialen Funktion, als Bindeglied innerhalb der Gesellschaft, in ihrer regionalen Funktionalität verständlich zu machen.
Die musikpraktische, inhaltliche Ausrichtung des Studiums orientiert sich daran, dass (instrumentale) Volksmusik grundsätzlich als Tanz- und Gebrauchsmusik lebendig war und sich in Besetzung, Repertoire, Spieltechnik und Aufführungspraxis nie dem entsprechenden Zeitgeist verschlossen hat. Daher gilt in der Ausbildung das Interesse nicht allein der Beschäftigung mit der sogenannten „traditionellen“ Volksmusik, sondern auch den Interaktionen mit anderen Musikgenres am Haus und den musikalischen Gepflogenheiten und Ausdrucksformen der Nachbarländer, vorrangig im Alpen-Adria-Raum.